Großer Festabend im Königlichen Kurhaus mit MdL Michaela Kaniber
BAD REICHENHALL. Vor 125 Jahren wurde die Verwaltung des Badeortes Reichenhall direkt dem Bayerischen Finanzministerium unterstellt. Dieser an sich nüchterne, bürokratische Akt verlieh der Stadt nicht nur das Prädikat „Bayerisches Staatsbad“, er trug auch maßgeblich dazu bei, dass sie sich als Kurort von Weltrang etablierte. Stadtheimatpfleger Dr. Johannes Lang nahm die Gäste anlässlich des Jubiläums mit auf eine Reise in die Geschichte des Ortes. Glückwünsche überbrachten Staatsministerin Michaela Kaniber und Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung.
Ein verwaltungsrechtlicher Akt, der recht unspektakulär über die Bühne ging und nicht einmal in den Zeitungen erwähnt wurde, der aber die Zukunft als Kurort wegweisend prägte, so beschrieb Bad Reichenhalls Stadtheimatpfleger Dr. Johannes Lang die Ernennung Reichenhalls zum „Bayerischen Staatsbad“ vor 125 Jahren. In seiner Festrede ging der Historiker vor allem auf die Folgen des Titels ein: „Ohne das staatliche Zutun wäre die Entwicklung in unserer Stadt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine andere gewesen. Denn die Krise, die aus dem Ersten Weltkrieg erwuchs, hätte ein zweit- oder drittklassiges Provinzbad, wie es Reichenhall ohne die von staatlicher Hand errichteten prächtigen Kurbauten gewesen wäre, nicht überstanden. Was aus Reichenhall stattdessen geworden wäre, weiß ich nicht. Das Profil von heute hätte es jedenfalls nicht“, ist sich Dr. Lang sicher. Es gäbe kein Kurhaus, keinen Kurgarten, kein Gradierwerk und keine Seilschwebebahn auf den Predigtstuhl, genauso wenig wie eine Spielbank, ein Theater, die RupertusTherme oder die Kunstakademie. Auch die Ärzte- und Apothekendichte im Gesundheitsort, würde vollkommen anders aussehen, genauso wie das Hotellerie- und Gastronomieangebot, so der Stadtheimatpfleger, der in seiner kurzweiligen Festrede die wichtigsten Entwicklungen des Kurortes würdigte.
Musikalisch umrahmt wurde das Abendprogramm von den Bad Reichenhaller Philharmonikern. Chefdirigent Daniel Spaw hatte unter anderem Werke der Komponisten Joseph Gung“l und Gustav Paepke ausgewählt, die einst beide im Staatsbad wirkten.
Eröffnet wurde der Festabend von Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung, der als aktueller Vorsitzender der Gesellschafterversammlung die Bedeutung des Jubiläums für die Stadt würdigte: „Wir sind dankbar für das langjährige, dauerhafte Engagement des Freistaates Bayern in Bad Reichenhall und danken allen weiteren Beteiligten, die das ermöglicht haben. 125 Jahre Staatsbad Bad Reichenhall bedeuten 125 Jahre Qualität mit Brief und Siegel.“
Die Grußworte der Staatsregierung überbrachte MdL Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. „Bad Reichenhall ist ein Staatsbäder-Juwel und eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Der Freistaat, Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain haben viel investiert und so den Status von Bad Reichenhall als eines der großen Bäder Europas langfristig gesichert. Das Staatsbad ist ein wichtiges Kompetenzzentrum für die Gesundheitsversorgung und für Erholung, von dem Gäste und Einheimische gleichermaßen profitieren. Wir sind dem Freistaat dankbar, dass er in den letzten vier Jahrzehnten mit insgesamt 140 Millionen Euro das Staatsbad zu dem Glanzstück gemacht hat, das es heute ist.“
Rund 400 Gäste konnte Staatsbad-Geschäftsführer Dirk Sasse im Königlichen Kurhaus willkommen heißen. Für den Festabend waren Hauptsaal und Galerie sowie beide Nebensäle geöffnet. „Es ist eine Ehre für mich in so einem geschichtsträchtigen Ort arbeiten und leben zu dürfen. Im Freistaat Bayern haben wir einen verlässlichen Gesellschafter, der sich vorbildlich um seine Liegenschaften kümmert. Und auch der Blick in die Zukunft kann nur positiv ausfallen: Wir werden demnächst die Millionen-Marke bei den Übernachtungen knacken und gewinnen neue Hotels hinzu.“
Die Staatsbad GmbH steht für Qualität und Sicherheit, welche sich in all unseren Leistungen widerspiegeln. Herr Dirk Sasse ist Geschäftsführer der Bayer. Staatsbad Bad Reichenhall/Bayer. Gmain GmbH und trägt die wirtschaftliche, strategische sowie personelle Gesamtverantwortung.
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