Wegweisende Kooperation zwischen städtischer Wohnungsbaugesellschaft mbH Rheinfelden und Stadtwerke Rheinfelden
Eine wegweisende Kooperation zwischen der st?dtischen Wohnungsbaugesellschaft mbH und den Stadtwerken Rheinfelden stellt die Weichen f?r eine klimaneutrale Geb?udebewirtschaftung der Stadt. Das Konzept der W?rmeversorgung ?ber industrielle Abw?rme, das nun als Pilotprojekt im Quartier R?merstra?e, einer Wohnanlage der Wohnbau Rheinfelden mit rund 500 Wohnungen realisiert wird, wurde k?rzlich der ?ffentlichkeit vorgestellt.
“Die W?rmeversorgung im Geb?udesektor ist ein gewichtiger Bestandteil der gesamten Energiebilanz der Bundesrepublik”, stellte Oberb?rgermeister Klaus Eberhardt zu Beginn der Pressekonferenz klar, auf der zahlreiche Presse- und Medienvertreter vertreten waren. “Darum ist die Abl?sung der fossilen Energietr?ger im Geb?udesektor ein Kernelement der politisch proklamierten Energiewende. Wir freuen uns au?erordentlich, dass wir mit der nun geschlossenen Kooperation mit den Stadtwerken Rheinfelden die Weichen f?r einen klimaneutralen Geb?udebestand in Rheinfelden (Baden) stellen und im Quartier R?merstra?e ein echtes Leuchtturmprojekt mit Vorzeigecharakter realisieren k?nnen.”
Die Nutzung industrieller Abw?rme bietet f?r die Umwelt und die Bewohner der Wohnungen gleich mehrere Vorteile: Zum einen muss die Energie zur Beheizung der Geb?ude nicht mehr separat produziert werden, da sie durch die hiesige Industrie bereits ohnehin anf?llt. Zum anderen muss die ?bersch?ssige W?rme der ans?ssigen Unternehmen zuk?nftig nicht mehr in die Umwelt abgeleitet werden, wenn sie vor Ort zur Beheizung des Geb?udebestands genutzt wird. Zudem bleiben die Verbrauchskosten durch regional produzierte Nahw?rme auch mittel- und langfristig relativ stabil.
Pilotprojekt mit 500 Wohnungen
“Bei der Nachverdichtung des Quartiers R?merstra?e in Rheinfelden (Baden) zeigt sich, wie die Schaffung zus?tzlichen Wohnraums in bestehenden Wohnquartieren mit echten Mehrwerten f?r alle Bewohner des Quartiers verbunden werden k?nnen”, erkl?rt Gesch?ftsf?hrer Markus Schwamm. Im Zuge der im Jahr 2020 von der Stadt gemeinsam mit ihrer st?dtischen Wohnungsbaugesellschaft ausgerufenen Wohnraumoffensive hatte die Wohnbau beschlossen, ?ber 100 zus?tzliche neue Wohnungen innerhalb eines bereits bestehenden Wohnquartiers zu errichten. ?ber die H?lfte dieser hochwertigen Neubauwohnungen wird ?ber einen Wohnberechtigungsschein wirtschaftlich schw?cher gestellten B?rgern der Stadt zur Verf?gung gestellt. Bis Ende 2022 werden alle 106 Wohnungen (69 davon im gef?rderten Wohnungsbau) fertiggestellt und den Bewohnern ?bergeben sein.
Um die technischen Voraussetzungen f?r die Umstellung der Energieversorgung im Quartier zu schaffen, wurde das Wohnbau-eigene W?rmeleitungsnetz bereits im Vorfeld der Bauma?nahmen f?r ein Investitionsvolumen von rund 500.000 Euro umfangreich saniert und teilweise erneuert. Nach dem Start der Neubauma?nahmen im Quartier erfolgte im Juli 2021 eine europaweite Ausschreibung ?ber den Verkauf des Leitungsnetzes und der zugeh?rigen Heizungsanlagen. Das Besondere daran: Der Zuschlag war an ein ?kologisch sinnvolles Energiekonzept gekn?pft, dass es der Stadt erm?glicht, die Energiebilanz ihres Wohnungsbestands deutlich zu verbessern. Schlie?lich soll der st?dtische Immobilienbestand nach politischer Ma?gabe bis in 18 Jahren vollst?ndig klimaneutral betrieben werden.
“Die Ausschreibung erfolgte einerseits, um durch den Verkauf des W?rmenetzes eine Fokussierung auf unser Kerngesch?ft zu erreichen”, erl?utert Gesch?ftsf?hrer Markus Schwamm. “Andererseits wurde eine Neuausrichtung der Energieversorgung f?r das gesamte Quartier ins Auge gefasst – Bestandsbauten sollten dabei ebenso integriert sein, wie die neu errichteten Geb?ude. Hierzu standen neben einer langfristig preiswerten Energieversorgung f?r unsere Mieter nat?rlich auch klima- und umweltpolitische ?berlegungen im Vordergrund. Somit wurden bereits vor den aktuellen Entwicklungen der Energieversorgung und der neuen gesetzlichen Ausrichtung auf Bundesebene zukunftsorientierte Ziele der Wohnbau ins Auge gefasst”, so der Gesch?ftsf?hrer weiter.
Bei der Durchf?hrung des Verfahrens wurde die Wohnbau von der Berliner Rechtsanwaltskanzlei Becker B?ttner Held, eine der f?hrenden Kanzleien f?r die Energie und Infrastrukturwirtschaft, beraten. “Wir bedanken uns auf diesem Wege f?r die professionelle Unterst?tzung bei der Durchf?hrung des innovativen Vorhabens”, so Gesch?ftsf?hrer Schwamm. Die Resonanz auf die Ausschreibung war enorm: Ende des vergangenen Jahres gingen zahlreiche Teilnahmeantr?ge verschiedener Unternehmen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Versorgungskonzepte ein. Nach Abgabe eines Erstangebotes sowie eines finalen Angebotes gingen die Stadtwerke Rheinfelden als Sieger der Ausschreibung hervor. “Die Stadtwerke Rheinfelden haben nicht nur das preislich g?nstige Angebot f?r die Mieter abgegeben”, res?miert Aufsichtsratsvorsitzender OB Eberhardt. “Sie konnten auch in den weiteren Bewertungskriterien wie dem Versorgungskonzept punkten. Auch der geforderte Prim?renergiefaktor von 0,2, der als Zielmarke der Wohnbau definiert wurde, konnte weitestgehend erreicht werden.” Somit erfolgte am 12. April 2022 der Zuschlag an die Stadtwerke Rheinfelden. Nach einem positiven Gremienbeschluss der Wohnbau wurde die Partnerschaft mit einer symbolischen Vertragsunterzeichnung besiegelt. Einen Monat nach dem Vertragsabschluss erfolgte die finale Bekanntmachung ?ber den vergebenen Auftrag im EU-Amtsblatt.
“Wir freuen uns au?erordentlich, dass mit der neu geschaffenen Kooperation eine preisg?nstige und klimaneutrale Energieversorgung unserer Mieter sichergestellt ist. Zudem sind wir ?berzeugt davon, dass wir mit einem nachhaltig ausgerichteten und regional ans?ssigen Partner die ideale Wahl getroffen haben”, ist Gesch?ftsf?hrer Schwamm ?berzeugt. “Auch wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer neu geschaffenen Kooperation mit der Wohnbau einen gro?en Schritt in Richtung einer umweltfreundlichen Geb?udebewirtschaftung gehen und damit auch neue energetische Standards f?r die Geb?udekonzeption k?nftiger Bauten in Rheinfelden (Baden) setzen”, erg?nzt Tobias Obert, Leiter der Stadtwerke Rheinfelden. “Wir werden das erworbene W?rmenetz weiterbetreiben und nat?rlich auch sukzessive Investitionen vornehmen”, so der Chef der Stadtwerke weiter. Die Voraussetzungen f?r die Nutzung industrieller Abw?rme seien in Rheinfelden (Baden) geradezu pr?destiniert. Durch zahlreiche gro?e Industrieunternehmen wird in der Region bereits mehr W?rme erzeugt, als sie zur Beheizung des gesamten Immobilienbestands in Rheinfelden (Baden) n?tig w?re.
Weitere Abw?rme-Projekte bereits in Planung
Neben dem nun initiierten Pilotprojekt befinden sich bereits weitere Projekte der Wohnbau f?r die Nutzung industrieller Abw?rme in Vorbereitung. So erreichtet das Wohnbauunternehmen derzeit beispielsweise 40 neue hochwertige Mietwohnungen nahe des st?dtischen B?rgerheims. Hier werden die k?nftigen Bewohner nicht nur von optionalen Serviceleistungen der Seniorenanlage, wie beispielsweise einem eigenen Hausnotruf, profitieren. Auch diese Wohnungen sollen nach ihrer Fertigstellung ?ber industrielle Abw?rme faktisch klimaneutral betrieben werden. Der Bezug der Wohnungen ist f?r Fr?hjahr 2023 avisiert.
Energetische Optimierung des gesamten st?dtischen Geb?udebestands
“Als Stadt stehen wir in den kommenden 18 Jahren vor immensen Herausforderungen”, wei? Oberb?rgermeister Eberhardt, der auch als Aufsichtsratsvorsitzender der st?dtischen Wohnbau fungiert. “Wir m?ssen unseren gesamten Immobilienbestand mit etwa 1.900 Wohnungen, die teilweise aus den 1950er- und 1960er-Jahren stammen, energetisch auf den neuesten Stand bringen”, so der OB weiter. “Zudem muss auch die Konzeption unserer Neubauprojekte einen klimaneutralen Betrieb erm?glichen. Dass dies nicht nur mit einem erheblichen organisatorischen Aufwand, sondern auch mit immensen Kosten verbunden ist, versteht sich von selbst. Darum sind wir sehr froh, mit der Wohnbau Rheinfelden einen tatkr?ftigen und erfahrenen Partner an unserer Seite zu haben, der auch wirtschaftlich ?u?erst solide aufgestellt ist.” Allein im Gesch?ftsjahr 2021 investierte die Wohnbau rund 19,7 Millionen Euro in Neubauma?nahmen sowie die Sanierung und Modernisierung ihres Geb?udebestands.
Rekordprojekt in der Geschichte der Wohnbau
Mit einem Investitionsvolumen von etwa 23 Millionen Euro stellt die derzeitige Quartiersentwicklung mit der Errichtung von 94 neuen Wohnungen in der R?merstra?e ein nie dagewesenes Projektvolumen in der knapp 70-j?hrigen Geschichte des Wohnbauunternehmens dar. Nach der Fertigstellung der derzeitigen Neubauten sind bereits weitere Ma?nahmen angedacht: Hierzu z?hlt unter anderem der Bau eines eigenen Quartierkindergartens, weiterer Mikro-Apartments und mehrerer Duplex-H?user. Die Gesamtma?nahmen sollen bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein.
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